Emotionale Vernachlässigung ist eine Kindeswohlgefährdung. Viele soziale und psychische Probleme von Kindern und Jugendlichen -auch im späteren Erwachsenenalter- können auf emotionale Vernachlässigung in der Kindheit zurückgeführt werden. Der von der Schöck-Familien-Stiftung unterstützte Kurzfilm soll bewusst machen, dass emotionale Vernachlässigung im Kindesalter schwerwiegendere Probleme mit sich bringt, als es zunächst scheint und genauso ernst genommen werden sollte, wie jegliche andere Art von Kindeswohlgefährdung.
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=H309KoA66OU&t=1s
Der 10-jährige Thilo erklärt den Zuschauer*innen, wie er die Dinge in seinem Alltag sieht. Dabei wirkt das Kind wie ein stolzer Makler und erzählt, wie gut er alles hinkriegt. Das Bild des selbstständigen Kindes bröckelt stückchenweise. Als ein, für ein Kind, tiefergreifender Schicksalsschlag eintritt, erkennen die Zuschauer*innen was dahintersteckt. Thilo ist einsam, muss zu viel Verantwortung tragen und rutscht so in ein Pseudo-Erwachsensein. Als sein Hamster stirbt, wird die Beziehung zu seinen Eltern deutlich: Thilo ist tatsächlich mit allem in seinem Leben allein.
Regisseurin und Initiatorin Anja Giele: „Wir Filmemacher*innen wünschen uns eine Sensibilisierung für die emotionale Vernachlässigung von Kindern. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Kinder gesehen werden und die Verantwortung dafür nicht bei ihnen selbst, sondern bei den Erwachsenen, den sogenannten „Erziehungsberechtigten“ liegt. Wir möchten denen, die im Stillen leiden und die übersehen werden, das Gefühl geben, dass sie nicht allein sind“.
Das Projekt der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg verweist auf das Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer“ und soll Erwachsene ermutigen, sich dort oder anderswo, Hilfe, Rat und Unterstützung zu holen.
Kernteam:
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH
ProducerInnen: Julius Wieler, Anja Giele, Clemens Szczesny
Rolle Thilo: Elijas Amerein
Konzept/Regie: Anja Giele
Drehbuch: Anja Giele und Christina Sabrowsky
Bildgestaltung: Jan Fabi
Szenenbild: Deborah Nowraty
Editor: Eric Baudler
Filmmusik: Kilian Oser
Förderjahr: 2023
Projektnr.: 192-23 si