Gesundheitsfürsorge und Partizipation am Gemeindeleben für Frauen und Kinder, Odisha, Indien

Die Region Bolangir zählt zu den ärmsten Regionen Indiens. Der Großteil der Bevölkerung lebt hier in ländlichen Gebieten. Die am stärksten marginalisierten Bevölkerungsgruppen – Adivasi (Indigene Bevölkerung) und Dalits (sogenannte „Kastenlose“) machen 22% bzw. 15% der Gesamtbevölkerung aus. Die Alphabetisierung liegt bei niedrigen 64%, jedoch bei Frauen mit nur 53% besonders niedrig (laut Zensus 2011). Seit den 1980er Jahren gibt es regelmäßige Dürreperioden, welche sich negativ auf die Sicherstellung des Lebensunterhaltes der lokalen Bevölkerung auswirken. Die Menschen suchen in den Nachbarstaaten nach Arbeit und werden dabei oft Opfer von Gewalt und Ausbeutung. Phasenweise oder ganzjährige Migration ist damit eine wichtige Thematik in den Familien. Insbesondere Kinder leiden unter den harten Lebensrealitäten im Distrikt und werden zur Arbeit gezwungen, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Die Kindersterblichkeitsrate ist in dieser Region besonders hoch und Grundbedürfnisse wie Nahrung, Bildung oder Gesundheit sind für die Kinder in Bolangir nicht sichergestellt.

 

Um diesen Problemen entgegenzutreten hat die ansässige Organisation Palli Alok Pathagar (PAP) u.a. ein Projekt zur Installation und Bewirtschaftung von Küchengärten ins Leben gerufen. Diese tragen zur Bekämpfung der Mangelernährung der Kinder bei und gewährleisten eine gesunde und ausreichende Ernährung für die Mütter. Durch ein zusätzliches Einkommen kann die problematische Migration aus den Dörfern reduziert werden.

Bei einem sogenannter Küchengarten handelt es sich um kleine Bio-Kräuter- und Gemüsebeete, die ohne viel Werkzeug und Material angelegt werden und ohne teure Chemikalien auskommen. Sie können von Frauen aus einkommensschwachen und marginalisierten Familien genutzt werden, um ausreichend gesunde Ernährung für die Familie sicher zu stellen.

Im letzten Vierteljahr wurden 100 Familien  von der Schöck-Familien-Stiftung, Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. und der Partnerorganisation PAP dabei unterstützt, einen Bio-Küchengarten anzulegen. Dazu gehört auch das Erlernen und Errichten eines Küchenkompost für pestizidfreien Dünger, der für die Küchengärten verwendet werden kann. Des Weiteren wurde durch eine Anzahl an Workshops für die Familien im Bereich gesunde Ernährung sowie das Erstellen eines Gesundheitsplans für fünf Dörfer ein Bewusstsein für gesunde Ernährung geschaffen.

Projektträger:           Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW)

Projektpartner:         Palli Alok  Pathagar (PAP)

Förderjahr:                 seit 2021

Projektnr.:                 134-21 A

 

Artikel teilen:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn