Permakultur Schulgarten für körperlich und geistig beeinträchtigte Kinder

Die Supa Inclusive School befindet sich in einer der ärmsten Regionen Nepals im Far West (Kailali District) und ermöglicht rund sechzig Kindern, teils körperlich und geistig beeinträchtigt, Zugang zu Bildung. Die Kinder leben ganzjährig in dem Gebäude der Schule. Obwohl die Region in einer warmen Klimazone liegt, bekamen die Kinder früher weder Gemüse noch Obst. Alle Kinder kommen aus sehr armen Familienverhältnissen; die Eltern können daher keinen finanziellen Beitrag zur Ernährung leisten. Allerdings war auf dem Grundstück der Schule genug Platz für einen Schulgarten.

Zielsetzung des Projekts:

  • Ernährungssicherheit durch ganzjährig betriebenen Schulgarten
  • Vitaminreiche Kost als Krankheitsvorsorge und zur Bekämpfung des Muskelschwunds
  • Ausbildung im Agrarbereich von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Förderbedürfnis
  • Verstärkte finanzielle Unabhängigkeit, da Saatgut etc. nur einmal gekauft werden muss, und der Ertrag sich jährlich steigert

Das Projekt ist im Oktober 2017 erfolgreich gestartet, Bäume wurden gefällt, der Urwald gerodet, Wurzeln mit dem Bagger ausgehoben, und fünf LKW-Ladungen mit Kuhdung in den Boden eingearbeitet. Beim Anlegen der Beete wurde klar, dass Gitterkäfige die Affen nicht abhalten würden, daher wurde beschlossen ein Gartenhaus zu bauen, mit einem engen Maschendraht von oben bis unten zur Absicherung gegen die wilden Tiere. Von Anfang an wurden die Kinder mit in das Projekt miteinbezogen, beim Kiesen des Vorplatzes, beim Anlegen der Wege, der Beete, beim Einpflanzen und täglichen Gießen. Es bereitet ihnen viel Freude und sie kümmern sich unter der Aufsicht des Gärtners mit Leidenschaft um die Pflanzen. Im Januar 2018 konnte aufgrund des milden Winters schon die erste Ernte an Spinat, Kartoffeln, Chili und Kohl eingebracht werden. Mit Glück wird der Garten bis zu drei Ernten im Jahr hervorbringen.

Zudem hat das Freiwilligen-Team zusammen mit den Kindern einen Hühner- und Ziegenstall gebaut und die Tiere angeschafft, so werden Milch und Eier den Speiseplan der Kinder weiter bereichern. Ein Teil der Beete wurde zu Hochbeeten umfunktioniert, damit die Kinder im Rollstuhl besseren Zugriff haben, und nicht am Boden sitzen müssen um die Pflanzen zu betreuen.

Das Obst und Gemüse wird auf natürliche und nachhaltige Weise produziert, z.B. wurde zur Düngung anfangs Kuhdung der umliegenden Bauernhöfe verwendet, nun wird ein Teil des Hühnermists als Düngemittel verwendet, die Hühner fressen wiederum die Gartenabfälle. Kostbares Gießwasser wird gespart, in dem die Böden mit gehäckseltem selbst angebautem Reisstroh ausgelegt werden. Ein kleiner Teil der Pflanzen wird nicht geerntet und zur Samenherstellung verwendet. Von all diesen Methoden profitieren die Kinder, da sie Schritt für Schritt lernen, wie der Kreislauf funktioniert.

Projektträger:              Chay Ya Austria

Projektpartner:           Chay Ya Nepal

Förderjahr:                  2017 – 2021

Projektnr.:                   74-17bi

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