Schaffung einer nachhaltigen Lebensgrundlage in besonders stark vom Klimawandel betroffenen Gebieten in Westbengalen, Indien

In Indien befinden sich unter den „neuen Armen“ vor allem Menschen, die in ländlichen Regionen leben und marginalisierten Gruppen angehören. Die durch die COVID-19 Pandemie verursachte Armut verstärkt die Ungleichheiten zwischen den Bevölkerungsgruppen sowie die Anfälligkeit eines großen Teils der Bevölkerung für die Folgen von klimabedingten Krisen.
Diese länderübergreifende Projektförderung richtet sich an Familien, die in Westbengalen, Indien und Bangladesch leben und stark von Unterernährung betroffen sind. Umso wichtiger ist es daher, dass die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer, die bisher in extremer Armut lebten, damit beginnen konnten nachhaltiges Einkommen zu erwirtschaften, eigene Selbsthilfestrukturen zu nutzen – u.a. um Zugang zu staatlichen Leistungen zu erlangen – und somit ihre ökonomischen und sozialen Widerstandkräfte  und ihre Anpassungsfähigkeit stärken können.
Zu den Maßnahmen zählen u.a. die gemeinsame Erstellung eines eigenen Familienentwicklungsplans, Auf Basis dieser Entwicklungspläne erhielten die Frauen der Familien Startkapital in Form von landwirtschaftlichen Produktionsmitteln. Die Kombination von Produktionsmitteln, die kurzfristig Profit abwerfen (z.B. Gemüsesamen,Pflanzensetzlinge, Enten, Hühner etc.) und langfristigeren Haupteinnahmequellen (z.B. Schafe,Ziegen etc.), ermöglicht den Familien eine möglichst diversifizierte und klimaresistente ganzjährige Selbstversorgung.

In  Schulungen zu klimaresilienten Landwirtschaftssystemen lernen alle Teilnehmerinnen  beispielsweise neben Verfahren zur Verbesserung des Wassermanagements, der Auswahl von dürrebeständigem Saatgut und dem Erhalt bzw. der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit unter schwierigen klimatischen Bedingungen auch, wie sie ihre Feldfrüchte im Fall von Katastrophen durch einfache und kostengünstige Adaptionsmaßnahmen schützen können (z.B. durch das Anlegen von Hochbeeten).

Der Ausbau der Risikominderungsstrategien in der vom Klimawandel stark beeinflussten Projektregion ist essenziell, damit die teilnehmenden Familien ihre Einkommensquellen nachhaltig sichern können. Dazu wird die Etablierung eines gemeinsamen Sparprogrammes angeregt, in dessen Rahmen die Frauen regelmäßig kleinere Beträge zurücklegen, sobald sie erste Profite aus ihren Einkommen erwirtschaften  können. Darüber hinaus steht ein Risikofond für den Verlust von Produktivgütern durch Tierkrankheiten oder Naturkatastrophen zur Verfügung, welcher sicherstellt, dass die Famlien nicht in die Armut zurückfallen.

Die im Projekt initiierten Dorfgruppen  unterstützen sich im Rahmen von wöchentlichen Treffen gegenseitig bei ökonomischen, aber auch gesundheitlichen Themen sowie (Frauen-) Rechten.
Mit Schulungen zum Thema Katastrophenmanagement konnten bereits Freiwillige identifiziert werden, die sich als Helferinnen und Helfer engagieren wollen.

Projektträger:         Netz Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V.

Projektpartner:      Development Research Communication and Services Centre

Förderjahr:             2021-2022

Projektnr.:              130-21 A

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