Integrative Musik- und Theaterprojekte Kirchheimbolanden, BW

Die Schöck-Familien-Stiftung unterstützt integrative Musik/Theaterprojekte für Schüler und syrische Flüchtlinge in Kirchheimbolanden mit dem Ziel der Integratio sowie Sprach-und Kulturförderung.

Dargeboten wurde zuerst Agrippina, ein Trauerspiel aus der Barockzeit von Daniel Casper von Lohenstein, in einer Neufassung und Inszenierung von bekannten Regisseur Hansgünther Heyme, der die künstlerische Leitung des Projekts übernahm. Das Stück wurde mit großem Erfolg mit Schülern und Flüchtlingen in Kirchheimbolanden und an fünf weiteren Standorten inklusive einer Fernsehausstrahlung durchgeführt.

Die jungen Flüchtlinge wurden im Rahmen der Projekte betreut, erhielten einen kulturellen Einblick und sozialen Anschluss sowie mehrmals in der Woche Deutschunterricht, der auch über die Aufführungszeit hinaus unterstützt wurde.

Die syrischen Teilnehmer des Theaterprojektes haben im Zeitraum von rund anderthalb Jahren viel gelernt über unser Land, unsere Geschichte und unsere Kultur. Sie haben intensiv Deutsch gelernt und Prüfungen absolviert, die ihnen Zugang zu Ausbildungsplätzen oder Schulen und später auch Hochschulen verschaffen. Deutsche und Syrer haben freundschaftliche Beziehungen unter einander geknüpft.

Im Anschluss unterstützte die Schöck-Familien-Stiftung die direkte Fortsetzung. Das zweite Projekt richtete sich an Realschüler und minderjährige Flüchtlinge in Kirchheimbolanden. Viele syrische Jugendliche aus dem ersten Theaterprojekt besuchen diese Realschule, so dass mit dem neuen Projekt eine wichtige Kontinuität des Bildungsangebots gewährleistet wurde.


Ziel war es, die Begeisterung der jungen Menschen für Sprache und Musik zu wecken, kulturelle Vielfalt aufzuzeigen und kulturelle Teilhabe zu fördern. Ausgangspunkt des zweiten Projektes bildete die Oper;“Die Heimkehr des Odysseus ins Vaterland“ von Claudio Monteverdi. Die künstlerische Leitung übernahm die junge Regisseurin Aileen Schneider, die aus Motiven des barocken Musikdramas eine Musiktheaterperformance für professionelle Bühnenakteure und Laien entwickelte. Das Projekt verstand sich als die Arbeit der Schule ergänzende Bildungsmaßnahme mit hohem pädagogischem, kulturellem und insbesondere integrativem Anspruch. Die Premiere der integrativen Musiktheater-Performance „Odysseus“ war ein großer Erfolg! In der voll besetzten Stadthalle von Kirchheimbolanden wurde eine grandiose Aufführung geboten. Die Realschüler und die syrischen Mädchen haben sich selbst übertroffen und die Seelen aller Zuschauer tief berührt. Die Zusammenarbeit mit den erstklassigen Profisänger/-innen war ein großer – auch pädagogischer – Gewinn für alle.

2021 wurde das Projekt „Musikpädagogische Workshops an der Schule“ gefördert, das die Realisierung monatlicher Workshops, in Verbindung mit der Klavier- und Kammermusikreihe der Stadt Kirchheimbolanden umfasst, die Nachwuchskünstler/-innen im Bereich der Klassik präsentieren. Sie spielen den Schüler/-innen ihr Konzertprogramm vor, erläutern es und sprechen über ihren Werdegang, ihre Ausbildung und ihren Beruf. Alle Musiklehrer/-innen der Realschule Kirchheimbolanden nehmen mit ihren Klassen an dem musikalischen Förderprojekt teil. Das Projekt für kulturelle Bildung und Integration will in dieser Zeit der Pandemie, die eine wirtschaftliche Rezession und eine Krise der Bildung verschärft hat, helfen, der Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken und deren gesellschaftliche Teilhabe zu stärken. Aufgrund der Pandemie wird das Projekt derzeit digital durchgeführt mit dem Vorteil, dass noch mehr Schulen im „digitalen Klassenzimmer“ teilnehmen können.

Die Projektkonzeption und -verantwortung, Auswahl der Projektpartner sowie Kommunikation übernimmt Lydia Thorn Wickert (thornconcept).

Projektträger:        Gesellschaft für Kultur und Soziales, Donnersberg e.V.

Förderjahr:            seit 2016

Projektnr.:              64-16si

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