Etablierung einer Gesundheitsstation im Dorf Basadhi, Indien

Bihar ist einer der ärmsten Bundesstaaten Indiens. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung lebt dort auf dem Land, primär von Erträgen aus der Landwirtschaft. Hauptsächlich leben dort Menschen aus der untersten Kaste (Dalit – die ,,Unberührbaren“), deren prekäre sozioökonomische Situation durch die Covid-19-Pandemie noch zusätzlich erschwert wurde.

Es fehlt vor allem in den ländlichen Regionen an gesundheitlicher Infrastruktur, was die Lebensbedingungen der dortigen Bevölkerung menschenunwürdig macht. Geld für medizinische Behandlungen haben nur die Allerwenigsten in dieser Region. Eine lebensrettende medizinische Behandlung kann eine Familie oft in den finanziellen Ruin treiben.

Es gibt keine allgemeine Krankenversicherung und vielfach fehlt auch das Bewusstsein für Hygiene und Gesundheit. Eine adäquate Krankenversorgung ist für die Dorfbewohner/innen in den meisten Fällen nicht bezahlbar. Auch wenn bestimmte Behandlungen im öffentlichen Krankenhaus, das über eine Stunde entfernt ist, kostenfrei sind, können viele Menschen aus dem Dorf Basadhi das Geld für den Transport ins Krankenhaus und die benötigten Medikamente  nicht aufbringen. Vor allem spezielle Behandlungen, wie Operationen, müssen fast immer von den Patient/innen selbst bezahlt werden.

Um den Menschen im Dorf Basadhi täglich kostenlos eine primäre Gesundheitsversorgung anzubieten, unterstützt die Schöck-Familien-Stiftung die Organisation Sonne-International bei der Errichtung einer barrierefreien Gesundheitsstation im Dorf. Betriebsaufnahme war im Juni 2023.

Sie wird täglich von einer qualifizierten Krankenschwester besetzt sein, um Notfälle (Erste Hilfe) direkt behandeln zu können und an drei Tagen von Fachärzten in Allgemeinmedizin, Pädiatrie und Frauenheilkunde, damit sich spezifische Zielgruppen untersuchen lassen können. Vor allem schwangere Frauen sollen über einen längeren Zeitraum begleitet werden.

Sollten die Ärzte bei den Untersuchungen eine Krankheit diagnostizieren, die eine Spezialbehandlung bei einem anderen Facharzt oder im weit entfernten Krankenhaus erfordert, so wird die Behandlung vom Koordinator des ,,Notfall – Gesundheitsfonds“ organisiert und finanziell ebenfalls vom Projekt übernommen, denn der Großteil der Dorfbewohner/innen kann sich so eine (oft lebenswichtige) Behandlung nicht leisten.

Viele Krankheiten könnten bereits im Vorfeld verhindert werden. Deshalb werden im Rahmen dieses Projekts  regelmäßige ,,Awareness Workshops“ zu Themen wie Hygiene, Ernährung, Menstruation etc. abgehalten, damit innerhalb der Dorfgemeinschaft mehr Bewusstsein für die Ursachen von Krankheiten und für Möglichkeiten der Vermeidung geschaffen werden.

Zusätzlich wird in der Gesundheitsstation eine Wasseraufbereitungsanlage installiert. Die Dorfbewohner/innen können dort kostenlos gefiltertes Wasser abholen und damit den zahlreichen Magen-Darmkrankheiten vorbeugen.

Projektträger:         SONNE International

Projektpartner:      Buddha Education Foundation

Förderjahr:             seit 2022

Projektnr.:               174-22ro

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