Kinder- und Jugendwerkstatt EIGEN-SINN

Die Kinder- und Jugendwerkstatt EiGEN-SiNN in Freudenstadt macht es sich zur Aufgabe, Kindern aus benachteiligten Familien einen Rahmen zu bieten, in dem sie Unterstützung und Perspektiven finden können.

Der Gründer Hans-Martin Haist schuf 1999 einen Ort, an dem Kinder und Jugendliche von pädagogischen Fachkräften betreut werden, wo soziale Regeln kennen gelernt und trainiert werden, wo sinnvolle Freizeitgestaltung stattfindet, wo Probleme angesprochen werden und nach Lösungen gesucht wird und wo Kinder und Jugendliche gestärkt werden. Anders als oftmals in ihren Herkunftsfamilien und in der Schule sollen sie eine sichere Umgebung erfahren, in der sie nicht als Verlierer, Opfer oder Täter gebrandmarkt sind. Sie sollen wertschätzende und fordernde Erwachsene als Gegenüber haben, die ihnen Halt und Sicherheit geben und ihnen Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Lebensaufgaben sind.

„Kinder, die zu uns kommen, sind keine unbeschriebenen Blätter mehr. Das Leben hat bereits schmerzhafte Spuren hinterlassen. Kindern in schwierigen Lebenslagen Hilfestellungen zu geben, ist gleichzeitig unser Ziel und unsere Aufgabe. Wir wollen starke Kinder für eine bessere Zukunft. Kinder, die in ihrem späteren Leben nicht scheitern, weil sie in bestimmten Lebensbereichen einen Mangel erleiden mussten.“

Auszug aus Bericht September 2020: „In der Corona Zeit wurden viele neue Projekte gestartet, um die Kinder durch die schwierige Zeit zu begleiten. Eines davon war die Sorgenwand, bestehend aus Pappschachteln, in die –sinnbildlich- die Kinder ihre Sorgen packen und diese somit zum Ausdruck bringen können. Viele Kinder/Jugendliche haben immer noch große Angst vor dem Virus, das für sie nicht greifbar ist. Ein weiteres Projekt ist der Kompass der Lebensfreude. Er wurde von der Kinderwerkstatt EIGEN-SINN entwickelt, damit die Kinder trotz der schwierigen Zeit, Sorgen und Ängste einen positiven Blick beibehalten und sich daran festhalten können.“

Die Jungengruppe wird von der Schöck-Familien-Stiftung seit Mai 2020 unterstützt:

Die meisten der Kinder und Jugendlichen in der Kinderwerkstatt sind Jungen, viele aus Trennungs- und Scheidungsfamilien, viele werden von einem Elternteil allein erzogen, viele sind vaterlos. Sie werden oft in der Schule durch aggressives Verhalten oder durch totale Passivität auffällig und kommen nicht an ihre wirklichen Potentiale.

In der Jungengruppe wird zum Einen ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt und zum Anderen ein Programm mit klaren Grenzen. Die Jungen entwickeln wertvolle Sozialkompetenz. Mit einem qualifizierten Raufspieleangebot wird aktiv Gewaltprävention betrieben, viele dieser Aktivitäten finden medienfrei in der Natur statt. Eine beratende Elternarbeit ist Grundlage der Gruppenarbeit.

Die beiden Schmetterlingsgruppen, die die Schöck-Familien-Stiftung seit September 2018 unterstützt, richten sich an Kinder und Jugendliche mit schwerstkranken Elternteilen. Hier erhalten sie die Möglichkeit, positive Beziehungen außerhalb des Elternhauses aufzubauen, über ihre Probleme, Ängste und Schuldgefühle zu reden oder sie kreativ darzustellen. Hier dürfen sie erfahren, dass sie nicht alleine sind und werden gestützt und gestärkt.

Für diese Kinder ist es wichtig, die Möglichkeit zu erhalten, positive Beziehungen außerhalb des Elternhauses aufzubauen, um über Probleme reden zu können oder sie kreativ darzustellen.

Inhalte und Gruppenangebote:

  • Erlebnis- und Kulturpädagogik betonen vor allem den Aspekt der Ganzheitlichkeit, Einheit: Körper, Geist und Seele.
  • Spielpädagogische Methoden ermöglichen über Rollen- und Planspiele eine notwendige Distanzierung von festgefahrenen Rollenmustern bzw. die spielerische Annäherung an neue Probleme und Aufgabenstellungen.
  • Pädagogisch ausgerichtetes Selbstsicherheitstraining und konfliktpädagogische Methoden zielen auf Selbstbehauptung und Stärkung der eigenen Konfliktfähigkeit ab.
  • Methoden der Selbsterfahrung betonen den Stellenwert von Selbstkonzept und Selbstwertgefühl.

Die beiden Mädchengruppen unterstützt die Schöck-Familien-Stiftung seit 2013:

Hier erhalten Mädchen aus schwierigen Verhältnissen von einer pädagogisch und kreativ-therapeutisch ausgebildeten Fachkraft ein betreutes Gruppenprogramm. Sie erhalten eine Chance, Stärken zu entdecken und mit Schwächen umgehen zu lernen, lernen soziales Verhalten und bekommen Aussicht auf Perspektiven für ein selbst gestaltetes Leben. Gemeinsam können sich die Mädchen öffnen um im Kreis „Gleichgesinnter“ über Probleme zu sprechen und sich vertrauensvoll einzulassen.

Inhalte und Zielsetzung

  • Die Mädchen sollen ihre positive Entwicklung fortfahren
  • Sie entwickeln eine gesunde Identität in ihrer besonderen Lebenssituation
  • Sie lernen sich abzugrenzen und vor gefährdenden Einflüssen zu schützen bzw. sich von diesen zu distanzieren
  • Sie erkennen und entwickeln ihre eigenen Begabungen und Interessen
  • Durch die Arbeit im Biografischen Bereich sollen sie ihre Wurzen finden und vertiefen
  • Sie erkennen und erleben ihre eigene Gefühlswelt
  • Sie erhalten Begleitung und Unterstützung bei lebenspraktischen Problemen
  • Sie lösen Konflikte auf eine angemessene Art

Projektträger:                Stiftung EiGEN-SiNN

Förderjahr:                    seit 2013

Projektnr.:                     2-13fe

 

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